Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) hat ein Konsortium bestehend aus der Roland Berger GmbH (RB), der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) und dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e. V. (DIP), welches einen Zweitstandort an der PTHV unterhält, eine Studie zu Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Pflegebereich, kurz „ePflege“, erstellt. Im Fokus stand dabei zum einen die Erfassung der Ist-Situation bei der Anwendung und Entwicklung von digitalen IKT-Angeboten in der Pflege. Ferner ging es um die Identifikation von aktuellen und zukünftigen Bedarfen sowie die Analyse von bestehenden Barrieren bei der Anwendung und Verbreitung digitaler Lösungen in der Pflege. Aus den umfassenden Datengrundlagen der Studie wurde eine Reihe von konkreten Handlungsvorschlägen abgeleitet.
Die Ergebnisse der Studie ePflege fußen auf einer Onlinebefragung von 63 relevanten Akteuren im Pflegebereich, einer Analyse von 217 Projekten, in denen IKT-Ansätze mit Bezug zur Pflege entwickelt und erprobt wurden sowie einer Reihe von vier Expertenworkshops. Dabei wurden die Perspektiven von zentralen Gruppen fokussiert: Leistungsempfänger, Dienstleister, Technikentwickler und politische Akteure. Die Ergebnisse von ePflege verweisen auf Handlungsbedarfe bei der Nutzer- und Alltagsorientierung von digitalen Lösungen sowie bei der Vernetzung und Information aller Akteure. Ebenso zeigten sich Potenziale bei der Weiterentwicklung der Förderpolitik, der Forschung und Evaluation sowie der Verbesserung von Marktbedingungen zur nachhaltigen Einführung von IKT in der Pflege.
Als zentrale Handlungsbedarfe werden in der Studie die stärkere Verankerung von Pflege-IKT im Gesundheitssystem sowie Impulse für die weitere Verbreitung von IKT in der Pflege beschrieben. Konkret werden die Etablierung einer „Initiative ePflege“ und einer „Geschäftsstelle ePflege“ sowie Leuchtturmvorhaben zur quartiersbezogenen Verbreitung von IKT-Lösungen und eine „Bildungsoffensive Digitalisierung in der Pflege“ vorgeschlagen. Mit diesen Ansätzen soll zugleich an bereits abgeschlossene Förderprogramme und Projektergebnisse angeknüpft werden.
Die Studie wurde unter der Leitung von Thilo Zelt (RB), Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler (PTHV) und Prof. Dr. Frank Weidner (DIP) sowie deren Teams erstellt.
Die Studie kann kostenlos hier heruntergeladen werden.