12.2017: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) stellt Delphi-Studie zu neuen Technologien in der Altenpflege der Zukunft vor.

Vor dem Hintergrund aktueller Debatten um die Gestaltung von „Pflege 4.0“ bzw. der „Pflege der Zukunft“ hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) die Ergebnisse der Studie „Technologien in einer Altenpflege der Zukunft – Eine Delphi-Studie“ vorgestellt. Das Ziel der Studie besteht darin, expertengestützte Prognosen zur Bedeutung von Technologien für den Berufsalltag zu erhalten.
Die wichtigsten Ergebnisse der Delphi-Studie finden sich unter: https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Fokus/Pflege-der-Zukunft.html

12.2017: Studie der Hans-Böckler-Stiftung „Digitalisierung im Krankenhaus“ erschienen

Mit dem Titel „Digitalisierung im Krankenhaus. Mehr Technik – bessere Arbeit“ hat die Hans-Böckler-Stiftung eine empirische Studie zur Verbreitung und dem Einsatz von digitalen Technologien in deutschen Krankenhäusern vorgelegt (Band 364 der Reihe Study der Hans-Böckler-Stiftung). Die Studie gibt Einblick in die Bedingungen der Implementierung von digitalen Technologien für die Pflege im Krankenhaus und zeigt Auswirkungen der Digitalisierung aus Sicht der Beschäftigten im auf. Die Studie ist verfügbar unter: https://www.boeckler.de/pdf/p_study_hbs_364.pdf

BMG-Studie zu digitalen Lösungen in der Pflege veröffentlicht

Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) hat ein Konsortium bestehend aus der Roland Berger GmbH (RB), der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) und dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e. V. (DIP), welches einen Zweitstandort an der PTHV unterhält, eine Studie zu Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Pflegebereich, kurz „ePflege“, erstellt. Im Fokus stand dabei zum einen die Erfassung der Ist-Situation bei der Anwendung und Entwicklung von digitalen IKT-Angeboten in der Pflege. Ferner ging es um die Identifikation von aktuellen und zukünftigen Bedarfen sowie die Analyse von bestehenden Barrieren bei der Anwendung und Verbreitung digitaler Lösungen in der Pflege. Aus den umfassenden Datengrundlagen der Studie wurde eine Reihe von konkreten Handlungsvorschlägen abgeleitet.   Die Ergebnisse der Studie ePflege fußen auf einer Onlinebefragung von 63 relevanten Akteuren im Pflegebereich, einer Analyse von 217 Projekten, in denen IKT-Ansätze mit Bezug zur Pflege entwickelt und erprobt wurden sowie einer Reihe von vier Expertenworkshops. Dabei wurden die Perspektiven von zentralen Gruppen fokussiert: Leistungsempfänger, Dienstleister, Technikentwickler und politische Akteure. Die Ergebnisse von ePflege verweisen auf Handlungsbedarfe bei der Nutzer- und Alltagsorientierung von digitalen Lösungen sowie bei der Vernetzung und Information aller Akteure. Ebenso zeigten sich Potenziale bei der Weiterentwicklung der Förderpolitik, der Forschung und Evaluation sowie der Verbesserung von Marktbedingungen zur nachhaltigen Einführung von IKT in der Pflege.   Als zentrale Handlungsbedarfe werden in der Studie die stärkere Verankerung von Pflege-IKT im Gesundheitssystem sowie Impulse für die weitere Verbreitung von IKT in der Pflege beschrieben. Konkret werden die Etablierung einer „Initiative ePflege“ und einer „Geschäftsstelle ePflege“ sowie Leuchtturmvorhaben zur quartiersbezogenen Verbreitung von IKT-Lösungen und eine „Bildungsoffensive Digitalisierung in der Pflege“ vorgeschlagen. Mit diesen Ansätzen soll zugleich an bereits abgeschlossene Förderprogramme und Projektergebnisse angeknüpft werden. Die Studie wurde unter der Leitung von Thilo Zelt (RB), Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler (PTHV) und Prof. Dr. Frank Weidner (DIP) sowie deren Teams erstellt. Die Studie kann kostenlos hier heruntergeladen werden.

Ergebnisworkshop zur Zukunft der Pflege am 04. Mai in Berlin

Zur Weiterentwicklung von Zukunftsszenarien der Pflege im Rahmen der Initiative „Pflege der Zukunft“ versammelten sich am 04. Mai insgesamt 27 Expertinnen und Experten aus der Fachöffentlichkeit im Umfeld der Pflege zum letzten Mal in den Räumlichkeiten des alten Leihamtlofts in Berlin.

Im Rahmen dieses Workshops wurde erstmals ein im Rahmen des BMBF-Projektes „Transdisziplinäre Zukunftsorientierung zur Gestaltung von Mensch-Technik-Interaktion in der Pflege (TZoP)“ entwickeltes Onlinetool vorgestellt, welches es möglich machet, den Szenario-Prozess auch digital zu durchlaufen. Das Ziel besteht darin, Einschätzungen zur Pflege der Zukunft von Personen aus allen Bereichen der Pflege, sowie auch von pflegenden Angehörigen oder pflegebedürftigen Menschen selbst zu erlangen, um möglichst robuste Zukunftsszenarien entwickeln, insbesondere aber auch den Diskurs um die Weiterentwicklung der Pflege in Deutschland vorantreiben zu können. Der Workshop war verbunden mit regen Diskussion und vielen Anregungen zur Anpassung eines webbasierten Szenarioprozesses um möglichst viele Interessenten einbinden zu können.

In den Workshop-Phasen befassen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in drei Gruppen mit den letzten Arbeitsschritten eines Szenarioprozesses. Hier ging es um die Ableitung von Konsequenzen und Implikationen der bisherigen Szenarioarbeit für die aktuellen Entwicklungen in der Pflege. Damit schließt sich der Kreis: Aus einem Blick in die Zukunft werden Gestaltungsoptionen abgeleitet und mit Blick auf Chancen und Risiken befragt.

Die Workshopteilnehmerinnen und –teilnehmer zeigten sich beeindruckt von den Ergebnissen der Szenarioarbeit und von der Szenario-Methode an sich:

Ich bin sehr skeptisch und mit vielen Fragen gekommen – auch zum zweiten Workshop – und habe die Arbeit in den Workshops als unwahrscheinlich produktiv empfunden. Nach der Entwicklung der Szenarien bin ich mit einem enormen Wissenszuwachs nach Hause gefahren. Das war die Motivation, jetzt auch die Ergebnisse kennzulernen, aber auch in den Austausch darüber zu kommen und die Frage, wie es weiter geht, zu beantworten. Meine Einschätzung ist durchweg positiv, es war sehr anregend und ich bin sehr froh, dass ich an so einem Entwicklungsprozess teilhaben durfte.“ So das Feedback einer Teilnehmerin.

Ein weiterer Teilnehmer resümierte:“ Ich bin der Meinung, dass der Weg das Ziel ist: Wir können gegenseitig lernen voneinander, dadurch dass wir hier diskutieren. Für mich sind primär nicht die Ergebnisse das entscheidende, sondern die Dinge, die sich im Dialog mit den anderen Workshopteilnehmern entwickeln und das ist das entscheidende.“

Projektleiter Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler bedankte sich bei allen Teilnehmenden: “Vielen Dank für die Zeit, Ihre Kraft und die Denkanstöße, die Sie uns mitgegeben haben. Wir bleiben am Ball, denn die Zukunft zu gestalten ist ein Prozess, der niemals endet.“

3. Fachtagung zur „Digitalisierung und Technik in der Pflege“

Die 3. Fachtagung zur „Digitalisierung und Technik in der Pflege“ fand am 5. April 2017 am Haidenauplatz 1 in 81667 München statt. Nach dem überaus positiven Feedback auf unsere ersten beiden Fachtagungen wollen wir das Thema weiter vertiefen. Besonders freuen wir uns, dass auch diesmal wieder der MDK Bayern und der VDE Bayern unsere Kooperationspartner und HCM – das Health & Care Management-Magazin unser Medienpartner waren. Die Ergebnisse finden sie hier


In der Diskussionsrunde, moderiert von Dr. Bernd Wiemann, stellte sich die Staatsministerin Melanie Huml den Fragen aus der Pflegepraxis, u.a. mit Anke Franke, Leiterin des Maria-Martha-Stifts und der evangelischen Diakonie in Lindau. (Bild Quelle: Health&CARE Management)

In einem Technikrundgange werden der Staatsministerin u.a. das Telemedizinsystem COMES vom SW-Haus Zuleger präsentiert, Bild Quelle: Health&CARE Management).

 

Digitalisierung und Technik der Pflege

Digitalisierung und Technik sind wichtige Handlungsfelder, um die zunehmenden Aufgaben in der Pflege zu bewältigen. In der täglichen Pflegearbeit gibt es bereits gute und bewährte Hilfsmittel. Derzeit machen neue Schlagworte wie E-Health, Smart Home, Digital Rescue und Ambient Assisted Living (AAL) die Runde. Aber wie werden sie angenommen?

Um die modernen Hilfsmittel einzusetzen, müssen Entscheider und Pflegekräfte in ihrem Umgang geschult werden. Mehr Technik und Digitalisierung stoßen bei Pflegebedürftigen wie Pflegekräften vielerorts auf Vorbehalte und Ablehnung. Solche Stolpersteine gilt es ernst zu nehmen und insbesondere bei Innovationen und Weiterentwicklung von technischen Hilfsmitteln durch Ingenieure und Techniker zu berücksichtigen.

Vortrag und Diskussion zu „Pflege 4.0: Die Zukunft der medizinischen Berufe“ auf den Trendtagen Gesundheit in Luzern

Die Zukunft der Pflege wird derzeit häufig unter dem Titel „Pflege 4.0“ diskutiert – abgehoben wird damit auf die zunehmende Digitalisierung auch im Bereich der beruflichen Pflege. Am 28.03.2017 diskutierte Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler diese Thematik vor ca. 850 Expertinnen und Experten aus dem Pflege- und Gesundheitswesen in Luzern/CH. Eindrücke zur Veranstaltung finden Sie hier  

Broschüre „Neue Ansätze des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im Pflege- und Dienstleistungssektor“

Im Rahmen des Förderschwerpunktes „Präventive Maßnahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beschäftigt sich eine Reihe von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit neuen Ansätzen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im Pflege- und Dienstleistungssektor.

Während der Förderschwerpunkt insgesamt das Thema „Arbeit 4.0“ insbesondere unter dem Gesichtspunkt einer zunehmenden Digitalisierung betrachtet und entsprechende Präventionsstrategien u.a. im Fokus „Industrie 4.0“ entwickelt, stellt die hier vorliegende Broschüre die Arbeiten einer Fokusgruppe von Verbundprojekten aus dem Pflege- und Dienstleistungssektor vor, die die Digitalisierung nur als einen Entwicklungstrend unter mehreren ansieht.

Denn auch in diesem Bereich kann nur mit positiven Ideen für eine Arbeit 4.0 und mit guten Konzepten und Beispielen für gelingende Prävention die Herausforderung gemeistert werden, die große Anzahl benötigter Fachkräfte für die Zukunft zu gewinnen und ihren Verbleib in Beruf und Beschäftigung sicher zu stellen.

Die Broschüre können Sie hier bestellen.

Eckpunkte der ethischen Bewertung von Robotik in der Pflege

In der aktuellen Ausgabe 1/2017 der Zeitschrift für medizinische Ethik veröffentlichen Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler und Dominic Depner (beide Rahmen der Initiative Pflege der Zukunft tätig) den Beitrag „Robotik in der Pflege – Eckpunkte für eine prospektive ethische Bewertung in der Langzeitpflege“. Zugriff auf diesen Beitrag erhalten Sie hier